Dienstag, 15. Mai 2012

et voilà

Buchrezension „Ich. darf. nicht. schlafen.“ von S.J. Watson

Christine Lucas leidet an einer speziellen Form von Amnesie. Jegliche Art von Erinnerung verschwindet, sobald sie schlafen geht. Jeden Morgen wacht sie neben einem fremden Mann in einem ihr unbekannten Bett auf. Der Mann, Ben, stellt sich als ihr Ehemann vor und erklärt ihr, dass sie ihr Gedächtnis vor vielen Jahren bei einem Autounfall verloren habe. Tag für Tag klärt er sie erneut über ihre Person auf.
Jedes Mal wenn Ben zur Arbeit geht, ruft sie ein Mann an, der ihr erklärt, er sei Neurologe und sie würde seit einigen Wochen eine Therapie bei ihm vollziehen. So vereinbaren sie ein Treffen, wo dieser ihr ein geheimnisvolles Tagebuch überreicht. Seiner Aussage nach sei das Tagebuch ein Teil der Therapie, welches sie über die letzten Wochen hinweg geführt habe.
So liest Christine die Geschichte ihres Lebens und fügt jeden Tag neue Erfahrungen hinzu. Manches davon ist positiv, einiges hingegen traurig oder gar beunruhigend. Außerdem ist ihr das Tagebuch eine Stütze, da es ihr gelegentlich hilft neue Erinnerungen wach zu rufen.
Doch nun bemerkt Christine Widersprüche in den Erzählungen der Menschen, die in ihrem Leben eine Rolle spielen. Täglich muss sie sich erneut die Frage stellen, wem sie vertrauen kann und wem nicht…

Der Leser erfährt immer nur genau so viel, wie Christine niederschreibt und so gestaltet  S.J. Watson den Handlungsverlauf auf eine ungewohnte, aber gute Weise. Denn tatsächlich ist „Ich. Darf. Nicht. Schlafen.” kein gewöhnlicher Thriller, sondern in seiner Art einzigartig. Manch einen Leser mag es irritieren, dass sich einige Gegebenheiten wiederholen, aber das ist nun mal die Art, wie es Christine als Protagonisten erlebt. Die Tage erscheinen wie Bruchstücke und die neuen Erinnerungen, die sich bei Christine bilden, müssen auch erst einmal vom Leser verarbeitet werden. Die Erwartungen des Lesers werden durch die stetigen Veränderungen neu beeinflusst. Obwohl die Handlung dadurch etwas langatmig gerät, kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen, da es dennoch spannend gestaltet ist und sehr zum Nachdenken über sich und seine Mitmenschen anregt.

Sonntag, 6. Mai 2012

-

Ist Lügen auch gleich Schweigen
Den Konflikt mit dir vermeiden
Aus Angst -
Dass es erneut ausbricht

Machtergreifend
kümmert sich die Flut um mich
Welle, oh, Welle
bricht über mich herein 
und lässt mich nicht mehr 
Herrscher meiner Sinne sein

geschrieben von Elena A.
(15.04.2012, 1:40 Uhr)

Samstag, 5. Mai 2012

Antlitz

Antlitz 
Blitz an mir,
leit ab, 
dass ich einen Weg find zu dir.
Rasch - Ach, geschwind!

Wir dürfen keine Zeit verschwenden, 
das Warten kann gar tödlich enden
Ein Tod vor Sehnsucht -
Sehnsuchtsvoll, streb' ich nach dir.

Wie toll kann man gefangen sein
In einem Menschen
Oh welch' Pein!

geschrieben von Elena A.

Messerblick

Ich versteh' nicht, warum ich an dir festhalt',
denn jeder Blick von dir
ist wie ein Stoß in meine Magengrube
Ich lass dich nicht los - und -
Du gräbst das Loch in meinem Inneren stets tiefer
Keiner fragt danach. Kein Wort fällt.
(Doch Blicke sagen mehr als tausend Worte.)
So viel mehr sagen sie und doch sind sie inhaltslos.
Zu füllen den Ausdruck deiner Augen mit Worten
ist nicht mehr von Nöten,
denn auch so wird mir mir die Leere bewusst
"Juliane Guder" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)
http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/deed.de
mit jedem deiner Blicke -
Du bist mein größter Verlust. 

geschrieben von Elena A.
(15.04.2012, 2:50 Uhr)






Widerschein

Spiegelbild 
"Mariesol Fumy" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)
http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/deed.de
Bild im Spiegel -
Du schaust, müde aus


Vorbei der Hype
Dein Weg voll von Applaus
Dein Traum, der hat sich ausgeträumt
Einzuschlagen die richt'ge Tür -
Hast du versäumt


Selbst Schuld,
Schuld du, 
bei dir, ja, du - der aus dem
Spiegel blickt.
(Ein Weg nach unten wurde dir geschickt)


geschrieben von Elena A.
(15.04.2012, 1:00 Uhr)

sch(w)ein

Ich habe das Gefühl,
das hier ist nur Betrug,
der Trotz zum Schein,
mag sein,
bloß ein 
Erzeugnis gar aus Übermut.

Wie wir hier beisammen sitzen, lachen, schwatzen 
und bei Wein unser Gemüt erhitzen.

Wozu das Ganze?
Ein Beweis,
Ein Weiser für die Richtigkeit der richter Schnur.

Doch bloß
- Wofür?
Für wen? - Für sie ja sicher nicht
oder siehst du etwa ein wahres Lächeln erblitzen in ihren Gesicht?

geschrieben von
Elena A.
(14.04.2012, 0.50 Uhr)